Inzwischen sind vier fantastische Romane. Spiegelwelten Die zwölf Bücher, Spiegelwelten Der Kristallkrieg, Spiegelwelten Das Hexenschloss und Spiegelwelten Tod im Ton,  erschienen, an einer weiteren Geschichte wird gearbeitet.

Es gibt eine Reihe von fantastischen Rezensionen mit Fotos von mir und Texten der Rezensenten, zusammengefügt von Marion Fiedler, einer hochbegabten Musikerin aus Dresden, die mich auf meinen Lesungen in Dresden musikalisch begleitete.

 

http://rolfs-spiegelwelten.blogspot.de/2016/02/rezensionen-der-spiegelwelten-trilogie.html

Und so beginnt das erste Abenteuer:

 

Kapitel 1 Der alte Boden

 

 

 

Der Abend schlich dahin.

 

Im alten Gebäude war es ruhig, nur das gelegentliche Knacken des Dachgebälks und das Rauschen der Blätter der großen Pappeln draußen am Graben, der den Garten abschloss, waren zu hören. Im angrenzenden Buchenwald spielte der Wind mit den Zweigen und trug mannigfaltige Geräusche und Tierlaute zum Haus hinüber.

 

Die Kinder Carolyn und Tom lagen in Toms kleinem, gemütlichem Zimmer auf dem uralten Perserteppich und schmökerten in Büchern, die sie vor noch gar nicht langer Zeit auf dem Speicher gefunden hatten. Plötzlich erschütterte ein lauter Knall, vom Dachboden ausgehend, das Haus in seinen Grundfesten.

 

Tom, ein Junge von etwa vierzehn Jahren, für sein Alter relativ groß, mit kurzem, wirbeligem, blondem Haar, schaute überrascht auf. Auch seine Schwester, ein wenig jünger als er und ebenfalls blond, aber langhaarig, fuhr von ihrer Lektüre, in die sie gerade vertieft war, erschrocken hoch. Die Kinder fühlten sich ein wenig beklommen. Ihre Eltern hatten ihnen, als sie gemeinsam das Haus verließen, mitgeteilt, dass sie alte Bekannte besuchen wollten und es aus diesem Grund spät werden könne, bis sie wieder zurückkämen. Nun fühlten sich die Geschwister ein bisschen allein und Carolyn fragte ihren Bruder ängstlich: „Was war denn das eben?“

 

Das zweite Abenteuer:

 

Kapitel 1

 

Ein Jahr später

 

 

 

Ein Jahr war seit ihrem großen Abenteuer in den Spiegelwelten vergangen, ein Jahr, angefüllt mit Schule, Reisen mit den Eltern, Treffen mit Freunden, Sport,  Aufgaben im Haus und was der Dinge mehr waren. Doch alles das wurde überdeckt von einer manchmal tödlichen Langeweile, Carolyn und Tom fieberten nach neuen Herausforderungen. Welch ein Abenteuer hatten sie doch gemeinsam mit ihren Eltern, ihrem Onkel und seinen Trollen, der geheimnisvollen Betty und den vielen Freunden erlebt.

 

Oft saßen sie am Abend mit ihren Eltern vor dem flackernden Kaminfeuer und unterhielten sich über das, welches sie gemeinsam erlebt hatten, bis endlich ihre Eltern, June und Marc, ein Machtwort sprachen und die Kinder ins Bett schickten.

 

An einem Abend, es regnete heftig und Sturmwinde heulten um das Haus. Alles war wie damals, als sie unvermutet in ihr großes Abenteuer hineinschlitterten.  Carolyn und Tom waren gerade dabei, nach einer freundlichen Ermahnung ihrer Eltern, ihre Zimmer aufzuräumen, als Carolyn plötzlich laut aufschrie, zu ihrem Bruder ins Zimmer rannte und außer Atem ausstieß: „Tom, komm bitte, ich habe“, sie stockte und fuhr dann, etwas ruhiger, fort: „Ich glaube, ich habe Lanudas gesehen!

 

Er erschien mir in dem großen alten Bild, welches über meinem Schreibtisch hängt.“ „Du spinnst!“, antwortete ihr Bruder, „wir haben in der letzten Zeit wohl zu viel über unsere Erlebnisse und Abenteuer gesprochen und nun siehst du schon Gespenster! Na gut, wir gehen jetzt gemeinsam hinüber und dann schauen wir uns das Bild noch einmal genau an, vielleicht war es nur Licht der Straßenlaterne, das von draußen durch das Fenster fiel oder du hast dir etwas eingebildet.“

 

Es wird magisch!

 

Kapitel 1

 

Rückblick

 

 

 

Nachdem die Familie immer wieder vor der Presse, im Rundfunk und im weltweiten Fernsehen über ihre Abenteuer zu berichten hatte, zog sie sich in ihr altes herrschaftliches Haus an der Südküste Englands zurück, um Luft zu holen und ein wenig Abstand vom Trubel zu gewinnen.[1] Zwischen den einzelnen Auftritten lagen immer wieder Veranstaltungen, an denen sie teilzunehmen hatte. Schließlich waren alle Familienmitglieder nun öffentliche Personen. Das Privatleben der Kinder, ihrer Eltern June und Marc und ihres Onkels Hans mit seinem Troll und ihrem bärigen Freund Sulass vom Volk der Rucks war mehr oder weniger auf der Strecke geblieben.

 

Bei öffentlichen Auftritten rief Lanudas, der Troll von Hans, immer wieder Begeisterungsstürme hervor und auch Sulass war bekannter geworden, als ihm lieb war. Fast sieben Monate waren vergangen, seit sie das letzte Kristallmonster besiegt und ihre Heimatwelt vor einer großen Gefahr bewahrt hatten.

 

 

 

Auf der Erde hatte sich in diesen Monaten einiges Bemerkenswertes ereignet. Verschiedene Staaten hatten erkannt, was gemeinsames Handeln bewirkt hatte, und planten langfristig ihren Zusammenschluss. Es war, als ob der Einsatz der Familie und derer Freunde eine Lawine der Verständigung ausgelöst hatte. Auch war man bereit, den Weltraumvagabunden eine Heimstatt zu gewähren. Viele Länder würden sie gern aufnehmen, versprach man sich doch davon, von ihnen etwas lernen zu können.

 

Das ließ Tom, durch das Erlebte inzwischen sehr erwachsen wirkend, die Bemerkung in die Runde geben: „Die Menschen werden sich wohl nie ändern, erhoffen sie sich doch nur Vorteile durch die Übernahme von dem technischem Wissen der Vagabunden.“

 

Hans – natürlich war Lanudas der Troll bei ihm geblieben – nickte ihm bestätigend zu. „Wir können ja Tahona rufen und mit ihr darüber reden“, meinte Marc. „Kinder, ihr habt doch von ihr solch ein Kommunikationsgerät bekommen, ruft sie doch an!“ Carolyn sprang auf und stürmte die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Wenig später kam sie mit dem kleinen Kästchen in der Hand wieder herab.

 

„Tom“, rief sie, „mach du das!“

 

Tom nahm ihr das Gerät wie selbstverständlich aus der Hand und drückte den Rufknopf tief in das Gehäuse. Ein Summen ertönte und ein kleiner Stab, einer Antenne ähnlich, schob sich aus dem Kästchen heraus. An der Spitze bildete sich ein blau strahlender Ring, in dessen Mitte nach nur ganz kurzer Zeit das Gesicht einer Frau erschien. Tahona!

 

Deutlich war ihre Stimme zu vernehmen: „Hallo, Tom, warum rufst du mich? Kann ich etwas für dich tun?“

 



[1]

                 Siehe „Spiegelwelten Der Kristallkrieg“

 

Ein Mord in Oldenburg, geheimnisvolle Erlebnisse auf der Ebene von Nazca. Die Kommissare sind ratlos. Aber die Freunde aus den Spiegelwelten greifen ein.

 

Kapitel 1

 

Tod im Ton

 

 

 

Er war, wie am frühen Morgen schon so oft, unterwegs, um noch einige kleine Besorgungen, die Weihnachtsfeiertage waren gerade vorbei, zu erledigen. Ärgerlich nur, dass er seine Mütze vergessen hatte, als er aus dem Haus ging. Es fühlte sich doch kälter an, als er gedacht hatte. Der Wind strich ihm über seinen kahlen Kopf. Gedankenverloren setzte er Fuß vor Fuß, als er plötzlich einen eiskalten Hauch in seinem Nacken und auf seiner Kopfhaut verspürte. Das war nicht der Lufthauch, den er eben gefühlt hatte, es kam ihm unheimlich vor. Eine Gänsehaut kroch, ausgehend von seinen Lenden über den Rücken den Nacken hinauf und die Haut auf seinen Armen begann, sich zusammenzuziehen. Vorsichtig wandte er sich um. Die Panik, die ihn befiel, drückte ihm den Brustkorb zusammen. Er spürte eine angstvolle Enge und der Atem wollte ihm stillstehen. Alle Muskeln seines Körpers krampften sich zusammen, als er es sah! Ein grau und silbern schillerndes Gesicht mit rot glühenden Augen und wehenden schwarzen Haaren, die unter einer merkwürdigen Kopfbedeckung hervorstachen, tauchte aus dem kalten, nebelverhangenen Wintermorgen vor ihm auf. Worte, die er nicht verstand, stürzten wie ein Schwall auf ihn ein. Ein tiefschwarzer Ring erschien urplötzlich neben dem Gesicht und daraus hervor schoss ein nachtschwarzer, mit blutrot glühenden Symbolen bedeckter messerähnlicher Gegenstand mit einem schrill pfeifenden Geräusch auf ihn zu und traf ihn in die Brust. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn, als sich der spitze Keil durch die dicke Winterjacke in seinen Körper bohrte. Die Beine gaben ihm nach und Wilhelm Marquard stürzte auf die Böschung, die den Weg zur Tonkuhle abgrenzte, die Hände wie in einer Abwehrhaltung nach oben gereckt.

 

Ein letztes Mal schnappte er nach Luft. Warmes Blut rann aus seinem Körper und tropfte auf die gefrorene Erde. Er  vernahm noch ein gellendes Gelächter, bevor er in einer nicht endenden Dunkelheit versank und das eiskalte Wasser über ihm zusammenschlug. Sein Herz stand für immer still.